Einstellungen FLARM für No Track

Ich werde immer wieder gefragt wie verhindert werden kann, das das eigene (Segel)Flugzeug im OGN oder im Flightradar24 getrackt werden kann. Um es gleich vorweg zu sagen: ich kann das nicht befürworten.

Hier sind Eure Möglichkeiten:

1. Flarm ausschalten

Aus offensichtlichen Gründen nicht anzuraten. Ich gehe davon aus, das wir als Piloten nicht auf die Idee kommen ein Gerät auszuschalten, welches wir zur Reduzierung von Zusammenstoßrisiken eingebaut haben. Damit wäre nicht nur unsere eigene Sicherheit, sondern auch die Sicherheit anderer Piloten gefährdet. Wer sich dafür entscheidet hat Verantwortung und Luftfahrt nicht verstanden. Mir leuchtet bei einziges „Argument“ dafür ein. Ich stelle die Eignung derer als Verantwortliche Luftfahrzeugführer (PIC) damit grundsätzlich in Frage.

2. FLARM einstellen

Standardmäßig ist ein FLARM Signal im OGN sichtbar (wird also angezeigt), ist jedoch nicht identifizierbar. (Identifizierbar heiß, daß das Kennzeichen und Wettbewerbskennzeichen angezeigt wird) Es wird statt dessen eine willkürlich, täglich wechselnde Zufallsnummer angezeigt. Auf der Seite live.glidernet.org sieht das so aus:

OGN unknown-device

OGN unknown-device

Auf der Seite Ktrax sieht das so aus:

KTRAX unidentifiziertes Objekt

KTRAX unidentifiziertes Objekt

Ein identifiziertes Objekt erscheint so:

KTRAX identifiziertes Objekt

KTRAX identifiziertes Objekt

Opt in, volle Sichtbarkeit im OGN:

  • Im FLARM selber: das „no-tracking“ Flag (s.u.) nicht setzen (ist vom Werk aus nicht gesetzt)
  • In der OGN Devices Database: das eigene Flugzeug eintragen
Einstellung OGN Full participation

Einstellung OGN Full participation

Es dauert dann ca. 15 min bis die Daten im Web sichtbar sind.

Opt-Out, teilsichtbar oder unsichtbar im OGN

Seit der FLARM Version 6 ist das „no-tracking“ Flag in den Einstellungen des FLARM verfügbar. Ist das „no-tracking“ Flag gesetzt, werden die Signale des FLARM – aufgefangen durch die Bodenstationen des OGN – nicht weitergeleitet an den zentralen Server.

  • Im FLARM selber: das „no-tracking“ Flag setzen (ist vom Werk aus nicht gesetzt)
  • Bemerkung: Wenn das „no-tracking“ Flag gesetzt ist, kann das OGN nicht für Suchaktionen herangezogen werden (logisch, es liegen leine Daten vor)

SAR ermöglichen, aber nicht angezeigt werden im OGN

In diesem Modus werden die Signale des FLARM im OGN aufgezeichnet, aber nicht auf der Webseite des OGN dargestellt. SAR ist somit möglich, jedoch nicht mehr über das Kennzeichen des Flugzeuges. Die FLARM ID des Flugzeuges muß bekannt sein, um es zu finden. (Diese steht übriges in allen FLARM basierten IGC Files)

  • Im FLARM selber: das „no-tracking“ Flag nicht setzen (ist vom Werk aus nicht gesetzt)
  • In der OGN Devices Database: das eigene Flugzeug eintragen und hier das Flag „I don’t want this device to be identified“ setzten
Einstellung OGN hidden

Einstellung OGN hidden


Meine persönliche Meinung?

Transparenz hat der Sicherheit unserer Luftfahrt noch nie geschadet. Im Gegenteil, sie hat unsere Sicherheit verbessert! Es gibt gute Gründe warum FIS mit RADAR einen Überblick über den Verkehr in der Luft haben will und uns unterstützt. Ein Teil unserer Kameraden im Segelflieger will sich da heraushalten und im „verborgenen“ fliegen? Das leuchtet mir nicht ein, es sei den …

Und den ganzen Paranoikern im Bezug auf „identifizierbarkeit“ möchte ich noch mit auf den Weg geben: Die schärfste Einstellung ist das „No Track“ Flag im FLARM selber. Doch wer glaubt damit nicht mehr aufspürbar zu sein, ist auf dem Holzweg. Dann bitte schön auch keine Dateien mehr ins OLC stellen. Dabei nicht vergessen alle alten OLC Einträge auch zu löschen (siehe FLARM ID im IGC File). Wer glaubt, das der DFS das alles unbekannt ist – weiterhin schöne Träume! Und noch nicht mal das hilft. Alle Flugzeuge, denen wir begegnet sind, haben unsere FLARM ID gespeichert. Das ist ein gutes Feature, dadurch wurden schon einige vermißte Flugzeug gefunden.
Und darauf kommt es an: Wir wollen unsere Sicherheit verbessern, wir wollen Abends wieder gesund bei unserer Familie sitzen und über einen tollen Flug reden können.

weitergehende Informationen: http://wiki.glidernet.org/opt-in-opt-out


Bemerkung: der „Stealth mode“, gesetzt bei Wettbewerben, hat nichts mit „no-tracking“ zu tun. Im „Stealth mode“ werden Positionsdaten des eigenen Flugzeuges übertragen, nicht jedoch Höhe und Steigwerte. Die Kollisionswarnung funktioniert einwandfrei.

Im LX9000 mit eingebautem FLARM: Setup / Hardware / FLARM / Privacy ON